Das Projekt

Was ist/will „ZuNaMi“?

Viele Menschen fühlen sich von den gegenwärtigen politischen Krisen und wirtschaftlichen Umbrüchen überfordert. Auch jene, die von diesen Umbrüchen selbst noch nicht betroffen sind, spüren einen Wandel des gesellschaftlichen Klimas: Aktuelle soziale Spannungen sind häufig mit Ohnmacht, gesellschaftlichem Vertrauensverlust und einem „Wir-und-die-Anderen“-Klima verbunden. Unbestimmte Zukunftsängste und die Angst vor Anderen und Neuem scheinen sowohl Auslöser als auch Folgen dieser Entwicklungen zu sein.
Um diesen Tendenzen gesellschaftlicher Spaltung wirksam entgegenzutreten, sollen gemeinsam positive Ideen und Konzepte von Zusammenhalt in einer pluralistischen, vertrauensbasierten Gesellschaft entwickelt werden – genau das ist das Ziel von ZuNaMi (ZusammenhaltsNarrative Miteinander erarbeiten). Das Praxis-Forschungsprojekt will sich in und mit der Dortmunder Bevölkerung auf die Suche nach trag- und zukunftsfähigen Narrativen des gesellschaftlichen Zusammenhalts machen: Zusammen mit Ihnen wollen wir herausfinden, wie man in der heutigen Gesellschaft bei aller Verschiedenheit auf gemeinsame Nenner kommen und zusammenhaltsstiftende Motive, also Narrative entwickeln kann.

Was sind Narrative?
Unter Narrativen versteht man in den Sozialwissenschaften wertstiftende Erzählungen. Im Bereich des Politischen stiften Narrative Sinn, Geschichte und Verbundenheit in einzelnen Gruppen und in einer Gesellschaft. Zur Belastungen des gesellschaftlichen Miteinander können Narrative dann werden, wenn sie auf Ausgrenzung und Verachtung anderer Menschen, ganzer gesellschaftlicher Gruppen, aber auch Wertvorstellungen und Lebensstile zielen.

Dortmund ist eine Stadt mit vielen Erfahrungen des Miteinanders in der Verschiedenheit. Deshalb laden wir Dortmunder*innen zum Diskutieren und Mitdenken ein, informieren Interessierte und bieten Kooperationen in und mit dem Projekt ZuNaMi. In Gruppenwerkstätten werden aktive und engagierte Bewohner*innen der Stadt miteinander über ihre Vorstellungen von gesellschaftlichem Zusammenhalt in einer vielfältigen und inklusiven Stadtgemeinschaft sprechen und so selbst zu den wichtigsten Akteuren des Projekts. In den Gruppenwerkstätten kommen Menschen aus allen Stadtteilen miteinander ins Gespräch, um sich gemeinsam über ein besseres Zusammenleben in Dortmund auszutauschen.

Die ZuNaMi-Forscher*innen werden diese Wünsche und Ideen vom zukünftigen Miteinander in Dortmund so aufbereiten, dass sie weitergegeben werden können an Akteur*innen der Politischen Bildung wie Jugend- und Sozialarbeiter*innen, Lehrer*innen, Quartiermanger*innen, oder auch an verschiedenste andere Gruppen, die daran interessiert sind, mit uns zu kooperieren. Das Projekt ZuNaMi soll so dazu beitragen, dass Akteur*innen der Politischen Bildung mit Konzepten arbeiten können, die zu einer pluralistischen und offenen Stadtgesellschaft des 21. Jahrhunderts passen. Dabei findet ein reger Austausch zwischen Forscher*innen und Praxis statt.